Sechsfacher Europameister Jochen Hahn siegt auch beim Finale in Jarama

Mit dem 8. Saisonlauf endete die diesjährige Truck-Racing-Europameisterschaft der FIA vor vollen Tribünen auf dem Circuito del Jarama nördlich der spanischen Hauptstadt Madrid. Die Rennstrecke liegt in rund 700 Meter Höhe, der Himmel war meistens wolkenlos und so war es denn nachts mit etwa 10°C auch recht kühl, tagsüber herrschten dann aber beinahe hochsommerliche Temperaturen; zwischen 25 und fast 30 Grad.

Trotz der phantastischen äußeren Bedingungen war die Stimmung durch den unerwarteten Tod von Hahn-Racing-Teamchef Conni Hahn nicht so locker und ausgelassen, wie das in früheren Jahren am letzten Rennwochenende so üblich war. Das gesamte Team zeigte sich überwältigt von der Anteilnahme und Warmherzigkeit im Fahrerlager.

Die Mitglieder der Truck-Racing-Familie waren ja umso mehr betroffen, als sie noch wenige Tage zuvor in Le Mans einen Conni Hahn erlebt hatten, dem die Freudentränen über den Gewinn des sechsten Titels seines Sohnes Jochen über die Wangen liefen.

Dass der alte und neue Champion Jochen Hahn in jedem Fall an den Start gehen würde, war der Wunsch der ganzen Familie.

Obwohl es für Jochen nicht ganz einfach war, sich mit all den Gedanken im Kopf aufs Rennfahren zu konzentrieren, gewann er die SuperPole am Samstag knapp vor dem Spanier Antonio Albacete (MAN).

Schon direkt nach dem Start konnte sich der Hahn-Iveco von den Verfolgern lösen, um einem sicheren Start-Ziel-Sieg entgegenzufahren. Hinter Albacete kam dessen Markenkollege Sascha Lenz auf den dritten Rang; knapp vor Jochens Teamkollegin Steffi Halm. So ging auch der Sieg in der Teamwertung an „Die Bullen von Iveco Magirus“.

Das zweite Rennen des Tages startete Jochen aufgrund der Umkehrregelung von der achten Position aus und konnte sich gleich um einige Positionen verbessern. Da der MAN des Engländers Jamie Anderson jedoch schon vor Ende der ersten Runde in einen Reifenstapel gedonnert war, wurde das Rennen gleich wieder abgebrochen.

Nach dem Neustart lag Jochen bereits auf Position 4, als er eingangs der Startgeraden etwas zu weit in den Dreck kam und zwei Plätze verlor.

Die Spitze hatten der Tscheche Adam Lacko (Freightliner) und der ungarische Mercedes-Pilot Norbert Kiss von Polesetter José Rodrigues (MAN) übernommen.

Auf der Platz 3 lag Albacete. Jochen folgte dem Spanier im Kampf um das Podium wie ein Schatten. Eine echte Überholchance gab es jedoch nicht. So musste sich Jochen zunächst mit dem vierten Platz zufrieden geben. Durch eine nachträgliche 10-Sekunden-Strafe für Lacko, mehrere Stunden nach Rennende, verbesserte sich Jochen dann aber doch noch auf Rang 3.

Auch in der Teamwertung gab es den 3. Platz.

In der SuperPole am Sonntag sicherte sich Jochen den zweiten Platz ganz knapp hinter Lacko. Und auch im ersten Sonntagsrennen ging es zwischen diesen beiden ganz eng zu. Der Hahn-Iveco klebte förmlich an der hinteren Stoßstange des Freightliners. Doch ohne größeres Risiko, ergab sich keine echte Überholmöglichkeit. Hinter diesen beiden fuhr Albacete auf den dritten Podiumsplatz.

In der Teamwertung holten „Die Bullen von Iveco Magirus“ Platz zwei auf dem Podium.

Für das letzte Rennen der Saison hatte Jochens Markenkollege René Reinert die Poleposition inne, fiel allerdings schon in der ersten Runde mit einem technischen Defekt aus.

Bereits am Start hatte Jochen einige Plätze gutmachen können und lag hinter seiner Teamkollegin Steffi Halm auf dem 3. Rang. Als der alte und neue Champion zwei Runden vor Schluss eine kleine Unachtsamkeit von Steffi ausnutzte und auf die zweite Position vorrückte, war Kiss an der Spitze bereits zu weit enteilt, um den Ungarn noch einholen zu können.

In der Teamwertung bedeutete dies natürlich auch wieder den Sieg für das Iveco-Team.

Jarama bildete den Abschluss einer erneut großartigen Saison für das Team Hahn Racing. Mit 370 Punkten hat Jochen ganz überlegen die Fahrerwertung der FIA-Championats gewonnen – zum sechsten Mal – und als „Die Bullen von Iveco Magirus“ gewann er zum zweiten Mal mit Steffi Halm die Team-Meisterschaft.

Die ganze Crew ist sehr stolz auf diese außergewöhnlichen Erfolge.

 

1.

Jochen Hahn

370 Punkte

2.

Antonio Albacete

268 Punkte

3.

Adam Lacko

261 Punkte

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